„Woher weiß ich denn, dass, wenn ich das Coaching bei Dir mache, es mir wirklich was bringt?“
Bei der Frage stand ich bisher auf dem Schlauch … weil es ja keine Garantie gibt, dass der*die Coachee aus dem Coaching oder die Medianten/Mediantinnen aus der Mediation mit einer Lösung rausgehen.
Bis … ja, bis ich mich mit der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) auseinandergesetzt habe. Um sich dort für die Möglichkeit an der Teilnahme von Förderprogrammen registrieren zu lassen, muss man einen Nachweis zu einem Qualitätsmanagementsystem liefern.
Die Herausforderung, Qualität bei Dienstleistungen, wie Coaching, nachzuweisen
Wenn ich ein Produkt kaufe, dann kann ich prüfen, ob meine Kriterien erfüllt sind, die ich von dem Produkt erwarte.
Hat das Produkt ein Design, das mir gefällt?
Hat es bestimmte Funktionalitäten?
Ist es einfach zu bedienen?
Und so weiter.
Doch wie ist es im Falle einer Mediation, eines Coachings oder einer Unternehmensberatung? Bedeutet eine erfolgreiche Mediation, dass der Konflikt gelöst ist? Kann ich dafür den*die Mediator*in verantwortlich machen? Ist eine gute Beratung, dass es dem Unternehmen danach besser geht? Und wie messe ich das „besser“?
Für mich steht dabei an erster Stelle folgendes:
Die Klient*innen sind für den jeweiligen Inhalt zuständig, während ich als Beraterin, Coach und Mediatorin für den Prozess verantwortlich bin. D.h. ich kann nicht für den inhaltlichen Erfolg bewertet werden, denn dafür sind allein die Klient*innen verantwortlich.
Dann verbleibt also der Prozess, den es zu bewerten gilt. Doch wie kann ich – und auch noch im Vorhinein – einen Prozess bewerten? Wie kann ich bewerten, ob ich mit der Person/den Personen gut zusammenarbeiten kann? Und wie hebe ich mich als Mediatorin, Coach und Beraterin vom Wettbewerb ab?
Die Beschäftigung mit dem Nachweis zu einem Qualitätsmanagementsystem hat mich darauf gebracht, dass es in diesem Berufszweig sehr wohl Qualitätskriterien gibt, die objektiv bewertet werden können – und das zum Teil auch im Vorfeld.
1. Kriterien, die im Vorfeld prüfbar sind
Qualitätsmanagementsystem
Aufgrund der BAFA-Registrierung verfüge ich nun über ein Dokument, in dem ich mein Qualitätsmanagement niedergeschrieben habe. Ich habe mir also Gedanken dazu gemacht und diese etabliert. Als Klient*in kann ich im Vorfeld sicherlich nicht die Etablierung überprüfen, jedoch kann ich ein solches Dokument erfragen.
Das Erstgespräch
In einem Erstgespräch haben Klient*innen und potenzielle*r Auftragnehmer*innen die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und zu prüfen, ob sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Als Klient*in kann ich ein Erstgespräch bewerten, z.B. anhand der nachfolgenden Punkte:
Ist es kostenfrei?
Wie viel Zeit nimmt sich der*die potenzielle*r Auftragnehmer*in (mindestens eine halbe Stunde bis ca. eine Stunde Dauer sind die Regel)?
Werden die Rahmenbedingungen des Auftrags geklärt?
Ist eine erste Idee zum Auftrag/Angebot besprochen?
Wie war die Gesprächsatmosphäre? Konnte der*die Klient*in sein*ihr Anliegen in Ruhe vorbringen und durch das Gespräch eine erste „Kostprobe“ erfahren: Ich zum Beispiel verhalte mich in einem Erstgespräch wie in einem Auftrag und sorge für einen geschützten Rahmen und den Prozess innerhalb des Erstgesprächs.
Insbesondere wird in einem Erstgespräch die Haltung eines Auftragnehmers/einer Auftragnehmerin sichtbar. Ich arbeite nach dem humanistisch-konstruktivistischen Menschenbild. Demzufolge sind meine Prozesse darauf ausgerichtet, meine Klient*innen zu begleiten, sodass sie ihre Themen erfolgreich bearbeiten und für sich Lösungen erarbeiten. Dies zeigt sich in der Art und Weise, wie ich das Erstgespräch führe.

Ein weiterer Aspekt beim Erstgespräch ist, ob sich die Klient*innen im Gespräch wohl und abgeholt fühlen. Wenn die „Chemie“ nicht stimmt, kann ich auch im Auftrag keine Atmosphäre schaffen, in denen sich die Klient*innen vertrauensvoll öffnen. Und das ist eine wesentliche Voraussetzung für den inhaltlichen Erfolg.
Weiterbildung
Als Beraterin, Coach und Mediatorin bin ich stets daran interessiert mich weiterzuentwickeln, um meine Dienstleistung zu optimieren und den Kunden eine möglichst individuell auf sie zugeschnittene Lösung anzubieten. Dabei geht es nicht allein darum, weitere Methoden, Techniken und Verfahren zu erlernen.
Meine Aufgabe ist es, Sicherheit in den jeweiligen Prozessen zu haben sowie die Kenntnis und Anwendung der für die jeweilige Situation geeigneten Methoden, Techniken und Verfahren.
Des Weiteren braucht es für das „Raum halten“ und die Prozessverantwortlichkeit eine*n stabile*n Berater*in, Coach und Mediator*in. Wenn ich bspw. als Coach denke „Ja, das kenne ich auch, bei mir war es genauso“, dann bin ich bei mir und nicht mehr bei meinem*r Klient*in. Als Prozessverantwortliche verfüge ich über die Werkzeuge, derartige Gedanken außenvorzulassen und die Energie in den Prozess und das Anliegen meines*r Klient*in zu konzentrieren. Dies erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion, Kenntnisse seiner „eigenen Baustellen“ und über einen gut gefüllten Werkzeugkoffer, damit umzugehen. Dies ist als dauerhafter Lernprozess eines der Kernelemente der Weiterbildung.
Indizien für eine fortlaufende Weiterbildung ist die Zugehörigkeit und Mitarbeit in einschlägigen Verbänden, Vereinen und Netzwerken. I.d.R. werden diese auf den Websites der Unternehmen/Selbstständigen aufgelistet.
Für mich zählen zur Weiterbildung auch regelmäßige, inhaltliche Austausche (in anonymisierter Form) mit anderen Unternehmensberater*innen, Coaches und Mediator*innen (Intervision) sowie zielgerichtete Supervisionen zu einzelnen Aufträgen und ggfs. das Hinzuziehen von kooperierenden Partner*innen mit spezifischem Expertenwissen.
Diese Maßnahmen können bspw. in einem Qualitätsmanagementdokument enthalten sein oder erfragt werden.
2. Kriterien während eines Auftrags
Auftragsklärung und Zielformulierung
Damit ich am Ende prüfen kann, ob ich mein Ziel erreicht habe, bedarf es eines Zieles.
Klient*innen formulieren gerne in Coachingsessions in etwa:
„Ich möchte mehr Sport machen“
oder
„Ich möchte mich von XXX nicht mehr in die Enge treiben lassen/mich auf die Palme bringen lassen“.
Bei einer Sitzung über 1,5 Stunden ist die Wahrscheinlichkeit, diese Ziele zu erreichen gleich 0. Denn: in 1,5 Stunden könnte ich mit dem*der Klient*in zwar Sport betreiben, ich kann jedoch als Coach nicht sicherstellen, dass dies über die Sitzung hinaus wirkt. Genauso wenig ist es möglich, den anderen Punkt zu überprüfen, weil die Person, die mich in die Enge treibt oder auf die Palme bringt, in der Sitzung nicht anwesend ist.
Ein Qualitätsmerkmal ist, wenn gemeinsam ein Ziel formuliert wird, welches am Ende einer Session auf die Erreichbarkeit überprüft werden kann. Für die o.g. Beispiele könnte eine Formulierung wie folgt aussehen: „Ich habe eine Strategie/einen Plan, wie ich mehr Bewegung/Sport in meinen Alltag integriere.“ „Ich habe mehr Klarheit über die Auslöser, die mich in die Enge treiben/auf die Palme bringen. Und ich habe einen Plan, welche konkreten Schritte ich tun kann, wenn ich beim nächsten Meeting, am XXXX diese Auslöser bemerke.“

Am Ende einer Session überprüfe ich gemeinsam mit den Klient*innen, ob sie das am Anfang formulierte Ziel erreicht haben.
Prozess während des Auftrags
In der Regel erfolgt eine Beratung sehr unterschiedlich und sehr individuell. Dennoch gibt es bestimmte Phasen, die stets durchlaufen werden. Im Coaching und der Mediation werden Phasenmodelle verwendet. Diese werden in der Regel nicht während des Auftrags jeweils benannt – im Idealfall führen sie durch den Prozess, ohne dass die Klient*innen dies merken. Bei Wiederholungen wie es z.B. im Coaching der Fall sein kann, können diese eher sichtbar werden. Nach welchen Prozessen/Phasen gearbeitet wird, kann im Vorfeld erfragt werden. Für mich bieten die Phasen Eckpunkte, an denen ich für mich die Sicherstellung des Prozesses überprüfen kann.
Bspw. kann eine Mediation nach den folgenden Phasen durchgeführt werden. Auftragsklärung, Themensammlung, Tieftauchen, Lösungsoptionen, Vereinbarungen.
Am Übergang zwischen Themensammlung und Tieftauchen kann ich gemeinsam mit den Klient*innen überprüfen, ob alle Themen gesammelt wurden. Gleichzeitig ermöglicht der Prozess auch ein Zurückgehen, wenn z.B. Themen im späteren Verlauf hochkommen, die in die Themensammlung gehören.
Ein für mich wesentliches Qualitätsmerkmal ist, meine Aufträge mit Demut durchzuführen. Die Klient*innen sind Experten*innen ihrer Themen und tragen die Lösung stets in sich. Ich als Beraterin, Coach und Mediatorin bin für den Prozess durch die Anwendung geeigneter Methoden, Techniken und Verfahren verantwortlich. Ich habe die Zielerreichung während des gesamten Auftrags im Blick, Beobachtungen werden ggfs. während des Prozesses mit dem Kunden gespiegelt und in den Prozess mit einbezogen. Kommen Beobachtungen seitens des Kunden, gehe ich direkt darauf ein – eine Störung hat stets Vorrang vor dem Prozess.
Das Wohlbefinden meiner Klient*innen steht im Vordergrund – d.h. ich beobachte während des gesamten Prozesses die Interaktionen zwischen den Parteien / mit mir, und damit auch das Wohlergehen der Klient*innen. Bei Bedarf spreche ich Beobachtungen an, die relevant sein können. Gemeinsam mit den Beteiligten betrachten wir diese und reagieren ggfs. darauf.
3. Kriterien nach einem Auftrags
Nachbetreuung / Kundenpflege
Insbesondere bei einmaligen Aufträgen erlebt der*die Auftragnehmer*in nicht, wie die Arbeit mit den Klient*innen im Nachgang wirkt/gewirkt hat. Ich fasse hier z.B. nach einem gewissen Zeitraum nach. Dies wird im Vorfeld am Ende eines Auftrags vereinbart und die Genehmigung dazu eingeholt.
Fazit – Ihre Checkliste
Beratungen, Coachings und Mediationen sind sehr unterschiedliche und sehr individuell ausgerichtete Dienstleistungen. Dennoch gibt es gewisse Faktoren, anhand derer Klient*Innen die Qualität dieser Dienstleistungen überprüfen können. Diese sind u.a.
Vorhandensein eines Qualitätsmanagementsystems (Dokument, welches angefordert werden kann)
Qualität des Erstgesprächs (fühle ich mich aufgehoben)
Weiterbildung (entsprechende Hinweise auf Websites, Mitgliedschaften in Verbänden)
Auftragsklärung/Zielformulierung: kann ich das Ziel am Ende auf Erreichbarkeit überprüfen
Haltung des*der Berater*in, des Coaches, des*der Mediator*in
Prozesssicherheit: Bekomme ich als Klient*in mit, dass nach einem Phasenmodell, einem bestimmten Prozess gearbeitet wird
Nach welchen Phasen/Prozessen wird gearbeitet
Erfahre ich als Klient*in Wertschätzung (ich bin der*die Experte*in für meine Themen und Lösungen)
Nachbetreuung/Kundenpflege
Erfrischen Sie Geist & Körper und verfolgen neue Ziele in jeder Lebenslage.

Gemeinsam schaffen wir Ihr balanciertes Gleichgewicht.
Wenn Sie wissen möchten, wo und wie Sie starten sollten, um wieder in Ihre Balance zu kommen, dann lade ich Sie gerne zum Gespräch ein.
Hier können Sie direkt einen Gesprächstermin buchen. Bei einem Getränk Ihrer Wahl, sprechen wir über Ihre gewünschten Ziele, was Sie vielleicht aktuell plagt und welche unerreichten Möglichkeiten Sie noch verwirklichen möchten. Gerne begleite ich Sie auf diesem Weg.
Gerne können Sie mich auch direkt anrufen oder mir eine Mail senden.
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